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Control yourself

Das exzessive Trinken von Alkohol und Glücksspiele gehören für immer mehr Jugendliche zum Alltag. Dies führt immer häufiger in eine Sucht. “Control yourself” heißt deshalb das Motto des Kreativ Wettbewerbs gegen Sucht. Die Klasse 8c hat am Wettbewerb teilgenommen und das Thema in Kurzgeschichten verarbeitet. Wir haben eine Kurgeschichte für Euch ausgesucht.

Eine Jury wird die Beiträge bewerten und die besten mit Preisen auszeichnen. Neben Kurzgeschichten konnten auch Videos, Skulpturen oder Plakate eingereicht werden. Alle Wettbewerbsteilnehmer werden derzeit im Kreishaus in Cloppenburg ausgestellt und können dort noch bis zum 6. März betrachtet werden.

Unter der Brücke unter der Brücke

Ich wache auf und schaue mich um. Überall Müll, Flaschen und Zigaretten. Oh Gott, dieser miese Gestank in der Luft! Haben die ein Eichhörnchen gegrillt oder was? Ich stehe auf, räume die Flaschen aus dem Weg, als ich bemerke, dass ich meine Schuhe nicht anhabe. Im Zimmer nebenan angekommen, finde ich auch meine Schuhe wieder, die direkt neben einer leeren Ketchupflasche liegen. Kevin hatte gewettet, dass er die Ketchupflasche weg ext. Scheint, als habe er es geschafft. Ich ziehe die Schuhe aus und gehe zur Garderobe, wo meine Jacke hängt und lege sie mir um den Arm. Nachdem ich meinen Freund angerufen habe, holt er mich etwas später vor Jennys Haus ab, wo einen Tag zuvor die Party stattfand. Bei der Fahrt herrscht Stille. Nur im Radio wird ein Song aus der 80ern gespielt und erst jetzt bemerke ich, dass ich extreme Kopfschmerzen habe und schlecht ist mir auch noch. Zum Glück fragt mein Freund mich nicht wieder ab, wie viel ich mit wem getrunken habe, denn sein Gelaber kann ich jetzt echt nicht gebrauchen. Eigentlich hätte ich schon lange Schluss gemacht, wenn ich nicht so viele Schulden hätte. Endlich Zuhause. War das Haus schon immer so grässlich? Es ist ein großes weißes Haus. Es hat einen kleinen Vorgarten, um den sich keiner kümmert. Eine alte, verrostete Schaukel hängt in einem Baum, die hat bestimmt dem vorherigen Besitzer gehört. Ich werfe meine Schuhe in die Ecke, oben drauf meine Jacke und renne sofort in die Küche, um mir etwas gegen meine Kopfschmerzen zu holen. Ich werfe meine Schuhe in die Ecke obendrauf meine Jacke und renne sofort in die Küche um mir etwas gegen meine Kopfschmerzen zu holen. „Verdammt Schatz, wie oft soll ich dir noch sagen, dass Bier nicht gegen Kopfschmerzen hilft.“ „Also mir hilft es und ach ja, kannst du mir eine neue Kiste kaufen.“ „Schon wieder? Ich hab doch vor ein paar Tagen erst eine neue gekauft und ernsthaft: Du hast ein Alkoholproblem! Such dir Hilfe, denn ich habe keinen Bock mehr!“ „Ich habe kein Alkoholproblem oder sitze ich wie ein Penner unter der Brücke und lasse mich volllaufen? Nein! Also lass mich!“ Ich höre ihm nicht weiter zu und gehe stattdessen entspannt mit dem Bier in der Hand in mein Zimmer. Das er immer so rumheulen muss! Ich setze mich auf mein Bett, mache die Anlage an und entspanne mich. Ich habe endlich ein Mittel, wie ich meinen Ärger und meine Angst zu versagen überwinden konnte. Ich habe einen Freund, ein Haus, jeden Tag neue Klamotten und ich brauche mir keine Sorgen um Geld oder einen Job machen. Ich öffne meine Augen. „Oh man, ich bin wohl gestern eingeschlafen.“ Ich liege auf meinem Bett und schaue auf meinen Kalender, der direkt neben meinem Schrank hängt. Auf einmal schießt es mir wie ein Messerstich ins Auge! Ich hätte vor zwei Wochen meine Regel haben müssen! Ich springe auf, renne zur Haustür, schnappe mir den Autoschlüssel und fahre zur Apotheke. Und wenn ich nun schwanger bin? Was soll ich mit dem Ding machen? Ich kann doch noch nicht mal auf mich selbst aufpassen und dann ein Kind. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter als ich daran denke, dass vielleicht ein Kind in mir wächst. Bäääh! In der Apotheke kaufte ich mir einen Schwangerschaftstest. Zuhause mache ich alles wie auf der Anleitung und warte nun auf das Ergebnis. Positiv. Mist das kann doch nicht wahr sein. Ich fahre zum Arzt, der mir mitteilt, dass ich bereits im 4 Monat bin. Eine Abtreibung kommt also nicht mehr in Frage. Verdammt… ich bin schwanger und weiß noch nicht einmal wer der Vater ist, es hätten so viele sein können. Na gut, ich weiß was ich mache. Als es Abend ist, gehe ich runter ins Wohnzimmer wo mein Freund sitzt. „Hey Schatz! Ich habe eine Überraschung für dich!“, sage ich und grinse wie ein Schimpanse obwohl mir zum Kotzen zu Mute ist. „ Aha ok? Du zuerst denn ich habe auch eine für dich.“ „ Alles klar, also, ich war heute beim Arzt und mir wurde gesagt, dass ich ein Kind erwarte. Wuhuu! Du wirst Papa!“ Stille. „Schwanger also? Okay jetzt zu meiner Überraschung, also, ich habe mich heute entschlossen mit dir Schluss zu machen. Wuhuu! Du hast jetzt kein Zuhause mehr! Nimm deinen Alkohollager aus dem Keller mit und viel Spaß auf der Suche nach dem richtigen Vater des Kindes!“ WAS?! Er wirft mich raus?! „Das kannst du doch nicht machen!“ „ Und ob ich kann!“ Er nimmt die Kisten aus dem Keller und wirft sie alle nacheinander aus der Tür nach draußen, dann wirft er alle Flaschen aus dem Kühlschrank, der vollgestellt war, und das letzte was er rauswirft … bin ich. Nun sitze ich hier wie ein Penner, ohne Haus, ohne Freund, ohne Geld aber mit zwei Kisten, mehreren Flaschen Bier und einem Monster in meinem Bauch unter einer Brücke. Ein alter Mann setzt sich zu mir, schaut mich an und sagt: „Also wenn das alles ist was du hast, würde ich an deiner Stelle eine Klinik besuchen.“ Valeria Geiger (8c)

 

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