Hackers Lieblinge: “hallo” “Arschloch” “Schatz”
Immer wieder kommt es im Internet zu Datenklau und Hackerangriffen. Doch die Deutschen scheint das wenig zu stören, wenn man sich die beliebtesten Passwörter des Jahres 2016 anschaut. Doch dabei ist es wirklich einfach, ein sehr sicheres Passwort zu kreieren. Wir zeigen Euch, wie das geht.
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) veröffentlichte kürzlich eine Liste der beliebtesten Passwörter der Deutschen im Jahr 2016. Um es vorweg zu nehmen: Kreativität wird bei der Passworterstellung nicht gerade groß geschrieben. Um die Liste zu erstellen, wertete das HPI jährlich ins Netz gelangte Nutzerdaten aus und prüft unter anderem, welche Passwörter die Betroffenen verwendet haben. Zur Erstellung der Liste wurden 31 Datenpannen, sogenannte „Leaks“ mit Daten zu rund einer Milliarde Nutzerkonten ausgewertet. Das HPI berücksichtigte dabei jedoch nur Nutzerkonten von de-Domains und Passwörter, die Buchstaben enthalten. Bei reinen Zahlenkombinationen wäre ansonsten sowohl in Deutschland als auch weltweit „123456“ auf dem ersten Platz gelandet.
Und das sind die deutschen TOP 10 Passwörter:
- hallo
- passwort
- hallo123
- schalke04
- passwort1
- qwertz
- arschloch
- schatz
- hallo1
- ficken
Wer eines dieser Passwörter verwendet, darf sich nicht wundern, früher oder später Opfer von Cyberkriminellen zu werden. Wer sein Passwort auf dieser Liste entdeckt, sollte sich deshalb schleunigst ein neues zulegen. Das HPI empfiehlt eine möglichst komplexe Kombination aus Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen. Und am besten sollte man für jeden Internetaccount auch noch ein eigenes Passwort haben. Schön und gut, aber wie um alles in der Welt soll sich das ein Mensch merken?
Wir haben für Dich eine Bastelanleitung erstellt: in vier Schritten zu einem extrem sicheren Passwort, das du dir sogar gut merken kannst!
Schritt 1: Die Zeichenkette ist die Grundlage eines Passworts
Eine Zeichenkette bildet die Grundlage deines Passworts. Viele Zeichenketten hast Du bereits in deinem Kopf gespeichert, ohne dass es dir vielleicht bewusst ist. Nimm zum Beispiel einen Vers aus einem bekannten Kinderlied: „Alle meine Entchen schwimmen auf dem See“ – wenn Du nun alle Anfangsbuchstaben nimmst, dann hast du die Zeichenkette „AmEsadS“. Wunderbar, das war einfach, weiter geht es mit dem nächsten Schritt.
Schritt 2: Zahlen und Sonderzeichen
Mit Zahlen und Sonderzeichen machst Du dein Passwort noch deutlich sicherer. Nimm eine Zahl, die du dir besonders gut merken kannst, z.B. deine Hausnummer und baue sie an einer gut merkbaren Stelle in deine Zeichenkette ein, also z.B. hinter „Entchen“ und füge noch ein Ausrufezeichen ans Ende des Satzes. Dann wäre dein Passwort „AmE45sadS!“. Die Zahl bietet einen praktischen Vorteil: Da man in regelmäßigen Abständen sein Passwort erneuern soll, können wir alle paar Monate die Zahl in unserem Passwort um +1 erhöhen. Wir haben dann also nach sechs Monaten „AmE46sadS!“
Schritt 3: Für jeden Account ein eigenes Passwort
Ein Passwort für alle wichtigen Accounts ist sehr gefährlich. Knacken Kriminelle eines der Passwörter, dann haben sie Zugang zu allen deiner Accounts. Doch wie kann ich mir für jeden Account ein eigenes Passwort merken? Ganz einfach: Baue den Namen des Accounts in dein Passwort ein. So könnte das Passwort für deinen Facebookaccount „faAmE45sadS!“ lauten, das Passwort für deinen youtube Account lautet „yoAmE45sadS!“ usw.
Schritt 4: Sicher ist sicher: Die Gedächtnisstütze
Wir haben nun ein verdammt sicheres Passwort. Wenn wir dennoch Sorge haben, dass wir mal den Aufbau des Passworts vergessen können, schreiben wir uns einen Merksatz auf, der uns gute Tipps gibt, z.B. „Was macht der Wasservogel? – In der Mitte steht das Haus“. Mit diesem Hinweis kannst Du dich an dein Passwort erinnern, ein Fremder weiß damit allerdings nichts anzufangen.
Du hast nun ein sehr sicheres Passwort, das Du dir gut merken kannst. Und noch ein wichtiger Tipp zum Schluss: Übernehme nicht unser Beispielpasswort, sondern personalisiere unsere Ratschläge und suche dir ein eigenes Lied oder auch Gedicht aus.