Hollywoods Goldjunge – Fakten zum Oscar
Heute Nacht ist es wieder so weit: Der begehrteste Filmpreis der Welt, der Oscar, wird in Los Angeles zum 94. Mal verliehen. Doch statt des sonst üblichen Glamours wird in diesem Jahr vor allem ein Thema im Focus stehen: der Krieg in der Ukraine. Dies und weitere Fakten zum Oscar erfahrt ihr in unserem Artikel.
Amy Schumer, die in diesem Jahr unter anderem die Preisverleihung moderieren wird, wünscht sich, dass der ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj live zugeschaltet wird. “Ich habe vorgeschlagen, Selenskyj per Satellit, in einer Aufzeichnung oder irgendwie zuzuschalten, weil einfach so viele Menschen die Oscars schauen“, sagte Schumer in der Drew Barrymore Show. “Ich denke, es wäre eine großartige Gelegenheit, zumindest ein paar Dinge zu kommentieren.”
Auch Hollywoodgröße Sean Penn forderte in einem Interview mit dem Sender CNN, dem ukrainischen Präsidenten bei der kommenden Oscar-Verleihung die Möglichkeit zu geben, sich an die Weltöffentlichkeit zu richten. “Es gibt nichts Größeres, was die Academy Awards tun könnten, als ihm die Gelegenheit zu geben, zu uns allen zu sprechen.”
Penn betonte dabei, dass Selenskyj selbst ein Mitglied der Filmfamilie sei und bezog sich dabei auf die Tatsache, dass Selenskyj vor seinem Amtsantritt als Präsident als Schauspieler tätig war.
Für Penn wäre es der “schamloseste Moment in der Geschichte Hollywoods”, wenn die Academy diesen Vorschlag nicht weiter verfolgt habe. Er rief seine Kolleginnen und Kollegen dazu auf, die Oscars in diesem Fall zu boykottieren und die Auszeichnungen nicht anzunehmen.
Wir dürfen also gespannt sein, ob und in welcher Form der Ukraine Krieg in der kommenden Oscar-Nacht eine Rolle spielen wird.
Abseits der aktuellen politischen Lage gibt es hier noch weitere spannende Fakten rund um den Oscar:
Der Oscar wird von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences verliehen: Gegründet am 11. Mai 1927 auf Initiative des MGM- Bosses Louis B. Mayer. Die Academy hat 36 Gründungsmitglieder. Heute entscheiden rund 6.000 Mitglieder über den begehrten Oscar
Die erste Oscar Verleihung fand im Jahr 1929 statt. Zur damaligen Zeit hieß der Oscar allerdings noch Academy Award of Merit. Der Name Oscar war zunächst nur ein Spitzname. Die Academy Bibliothekarin und spätere Direktorin Margaret Herrick meinte nämlich, die Statue würde so aussehen wie ihr Onkel Oscar. 1939 wurde dann der Spitzname erstmals auch offiziell verwendet
Die Oscar Statue ist 34,29cm hoch, wiegt 3,85kg und besteht aus einem massiven Nickel-Kupfer-Silber-Körper. Dieser ist mit einer 24-karätigen Goldschicht überzogen. Der Materialwert der Statue beträgt ungefähr 300US-$. Während des Zweiten Weltkrieges wurden nur Oscars aus Gips vergeben, die nach Ende des Krieges gegen “echte” Oscars umgetauscht wurden. Cedric Gibbons, Leiter des Art Departments bei MGM, fertigte die Entwürfe der Statue an und der kalifornische Bildhauer George Stanley führte sie aus. Der Oscar stellt einen Ritter dar, der auf einer Filmrolle steht und sich auf ein Schwert stützt. In den Sockel der Statue werden erst nach der Verleihung die Namen des Preisträgers, die dazugehörige Oscar-Kategorie und der Titel des Films eingraviert.
Die größten Film Abräumer: Den Rekord mit elf erhaltenen Oscars teilen sich gleich drei Filme: “Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs” (2003), “Titanic” (1997) und “Ben Hur” (1959).
Gewinner der “Big Five”: Bei der Oscarverleihung gibt es fünf Hauptkategorien, die sog. “Big Five” (Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Schauspieler, Beste Schauspielerin): Nur drei Filme konnten in der Geschichte der Oscar- Verleihungen in allen fünf Hauptkategorien gewinnen: “Es geschah in einer Nacht” (1934), “Einer flog über das Kuckucksnest” (1975) und “Das Schweigen der Lämmer” (1991).
Die größten Film Verlierer: Dieses harte Schicksal teilen sich zwei Filme: Für jeweils elf Oscars waren Steven Spielbergs “Die Farbe Lila” (1986) und Herbert Ross’ “Am Wendepunkt” (1978) nominiert – beide Filme erhielten am Ende keine einzige Trophäe.
Die erfolgreichsten Schauspieler: Die US-Amerikanerin Katharine Hepburn wurde zwischen 1934 und 1982 insgesamt vier Mal als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Meryl Streep konnte bislang die meisten Nominierungen (16) für sich verbuchen. Bei den männlichen Darstellern erreichten Jack Nicholson und Walter Brennan jeweils 3 Auszeichnungen als bester Darsteller. Jack Nicholson hält mit 12 Nominierungen gleichzeitig auch den Nominierungsrekord.
Die am häufigsten ausgezeichnete Person ist Walt Disney mit 26 Oscars und 37 Nominierungen.
Jüngste Gewinner: Die jüngste Gewinnerin eines Oscars war Tatum O’Neal, die 1973 im Alter von zehn Jahren und 148 Tagen einen Oscar als beste Nebendarstellerin im Film “Paper Moon” gewann. Shirley Temple gewann zwar schon mit sechs Jahren und 310 Tagen einen Oscar – allerdings war dies nur ein Jugend- Oscar.
Älteste Gewinner: Im hohen Alter von 80 Jahren haben Jessica Tandy (Beste Hauptdarstellerin für “Miss Daisy und ihr Chauffeur”, 1990) und George Burns (Bester Nebendarsteller in “The Sunny Boys”, 1976) einen Oscar gewonnen.
Oscars geklaut! Man stelle sich vor, es ist noch eine Woche bis zur Oscar Verleihung und jemand klaut einfach alle Oscar-Statuen. Dies ist tatsächlich im Jahr 2000 geschehen. Lawrence E. Ledent klaute nur eine Woche vor der Oscar- Nacht alle 58 Statuen. Die Verleihung fand trotzdem statt, Ledent wurde drei Tage später gefasst und zu sechs Monaten Haft und 50.000$ Geldstrafe verurteilt. Gefunden wurden die Oscars im Müll eines Supermarktes.
Oscar Absagen: In über achtzig Jahren fand die Verleihung der Oscars nur drei Mal nicht am geplanten Datum statt: 1938 wegen einer Überflutung, 1968 wegen der Ermordung von Martin Luther King und 1981 nach dem Attentat auf den damaligen US- Präsidenten Ronald Reagan.