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Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift!

Schaut man sich Bundesligaspiele oder auch Partien in anderen Sportarten an, so werden oft Schiedsrichterleistungen bemängelt. Sie gelten oftmals als unfair, parteiisch und nicht zuletzt als unfähig ein Spiel zu leiten. Doch sind jene Behauptungen grundsätzlich korrekt?

Unbestritten ist, dass Schiedsrichtern während einer Spielleitung durchaus Fehler unterlaufen können. Dass diese auch bei spielentscheidenden Situationen nicht ausbleiben, führt häufig zu fatalen Folgen, wie beispielsweise persönliche Beleidigungen und Gewalt gegen den Schiedsrichter von Spielern, Trainer und Zuschauer.

Abseits oder nicht? Schiedsrichter müssen in Bruchteilen von Sekunden Entscheidungen treffen. Oft geht es nur um wenige Zentimeter. Das erfordert ein Höchstmaß an Konzentration.

Ich habe auch schon einige solcher Situationen durchlebt. Beispielsweise kann ich mich recht gut an ein Spiel erinnern, in welchem die Gastmannschaft bis zur 90. Spielminute mit  2:1 führte, dann wurde jedoch ein Kopfballtor von der Heimmannschaft aus einer Abseitsposition heraus erzielt. Folglich hob ich die Fahne und musste mir Beleidigung seitens der Spieler und der Zuschauer anhören. Gerade deswegen ist mehr und mehr zu erkennen, dass eine Vielzahl an jungen Schiedsrichtern ihr Engagement an den Nagel hängt bzw. aus Angst vor Repressalien gar nicht erst zum angesetzten Spiel erscheint. Dabei sind Fehler im Spiel absolut menschlich, weil die Unparteiischen immer auf mehrere Dinge gleichzeitig achten und Entscheidungen in Sekundenschnelle fällen müssen. Um die Leitung eines Spiels zu erleichtern, wird nun getestet, inwiefern die Hawk-Eye-Technik(d.h., dass sich ein Chip im Ball befindet) für den Fußballsport sinnvoll ist. Selbst wenn die Technik für gut befunden wird, wird der Chip im Ball sicherlich aufgrund der hohen Anschaffungskosten nicht Alltag im Amateurbereich werden.

Trotz intensiver Ausbildung und Teilnahme an Lehrveranstaltungen, kann ein Schiedsrichter die Geschehnisse eben nach wie vor nur aus seinem Blickwinkel heraus sehen. Letztlich müsste man dafür dankbar sein, dass sich überhaupt Personen zum Unparteiischen ausbilden lassen, denn ohne sie würde manche Partie in einem totalen Chaos enden.

Außerdem werfen Bestechungsaffären im Profifußball und auch im Amateurbereich ein schlechtes Licht auf den Ruf des neutralen Schiedsrichters. Ein unliebsames Beispiel ist der Fall Robert Hoyzer, der von 2004 bis 2005 mehrere Spiele gegen Zahlung von Geld manipulierte.

Beleidigungen gegenüber dem Schiedsrichter gibt es bei vielen Fußballspielen. Inzwischen reagieren auch die Vereine und erteilen Platzverweise gegen pöbelnde Fans.

Ob schlechtes Image oder nicht, ohne einen Schiedsrichter, egal in welcher Sportart, ist es kaum möglich eine Partie regelkonform durchzuführen. Dass diese Aufgabe nichts für schwache Gemüter sein kann, dürfte jedem klar sein. Oberste Priorität hat dabei jedoch der faire, gerechte und somit saubere Sport.

Hier noch ein Filmtipp für Euch zum Thema Schiedsrichter: Der Film „REFEREES AT WORK“ zeigt zum allerersten Mal das Leben und die Arbeit der weltbesten Fußball Schiedsrichter hinter den Kulissen eines großen Turniers und fesselt selbst Zuschauer, die nicht zu den eingefleischten „Fußball-Verrückten“ zählen. Absolut sehenswert.

Bildquelle: pixelio.de

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