K-Pop – Music made in Korea
Die meisten von Euch kennen Popmusik aus Deutschland, England und natürlich den USA. Aber auch in Asien wird gute Popmusik gemacht, so z.B. in Südkorea. Doch K-Pop hat weitaus mehr zu bieten als den Gangnam Style.
Zunächst gibt es beim Hören von K-Pop ein Hinderniss: die Sprache. Die wenigsten von Euch werden Koreanisch verstehen. Doch trotz der fremden Sprache lohnt es sich, die Lieder anzuhören, auch wenn man das meiste nicht versteht, da auch dieser Musikstil, so wie die meisten anderen, in erster Linie eine Stimmung vermitteln will – und die hört man aus den Liedern gut raus. Egal ob traurig, fröhlich, enttäuscht -die koreanischen Sänger bringen das durch den Klang ihrer Stimme auch rüber, wenn man kein Wort versteht. Außerdem ist K-Pop mal was anderes…
Wenn ein Koreanischer Sänger ein Lied komplett auf Englisch singt, zählt es zu Pop, also ist die Musikrichtung von der Sprache abhängig und nicht von der Herkunft des Künstlers.
Es gibt in Korea gleichermaßen Girl- und Boy-Bands, wobei es auch vorkommt, dass Bruder und Schwester beide Sänger sind, sodass die betroffenen Bands oft in einem Atemzug genannt werden.
Könnte man sagen, dass die Boy-Bands erfolgreicher sind, als die Girl-Bands?! Nein, eher nicht. Seit Koreanischer Pop durch den Import von Japanischem Pop und Rap(J-Pop/-Rap)entstand, sind beide Geschlechtergruppen meist gleich beliebt. Viele Bands singen das gleiche Lied oft noch einmal auf Japanisch, womit es dann wieder zum J-Pop zählt. HInter den meisten Künstlern stehen einige große Musikkonzerne, also die, die die Verträge erstellen und die SängerInnen ausbilden. SM Entertainment, YG und JYP dominieren den koreanischen Musikmarkt.
Der Weg, um in Korea ein Popstar zu werden, ist meist anders als in Europa oder Amerika. Um zu erklären wie es den koreanischen Stars geht, bevor sie soweit sind, hier ein imaginäres Beispiel: Wir begleiten einen jungen Koreaner, nennen wir ihn Mica, durch ein Leben ab seinem 15. Lebensjahr. Mica ist ein mittelgroßer, relativ gut aussehende junger Mann. Mangelt es von Natur aus an Attraktivität, wird im koreanischen Musibusiness auch gerne mal mit Schönheitsoperationen nachgeholfen. Seit er 7 ist, trifft sich Mica mit seinen Freunden und macht auf der Straße Musik und tanzt. Heute ist er zu einer Art Casting eingeladen worden. Mit 12 Jahren hat ihn ein großer Musik-Konzern entdeckt und in Fremdsprachen, Tanz und Gesang unterrichtet-er zählte zu den sog. Trainees, die außerdem noch im Umgang mit Journalisten und Fans unterrichtet werden. Im Laufe der Jahre hat man ihm für seine Leistungen Punkte gegeben, so wie wir Arbeiten schreiben. Dann ist der Tag der Entscheidung. Er bekommt eine Rückmeldung von dem Konzern. Wurde er als “nicht gut genug” eingestuft, lebt er ein normales Leben weiter, als “gut” Eingestufte bekommen einen Vertrag. Und genau da liegt der Haken. Man nehme die ehemalige Band “TVXQ” als Beispiel, die im Jahr 2009 den Konzern SM Entertainment verklagten, die Verträge seien zu lang und sie seien zu wenig bezahlt. Immer wieder gibt es Kritik, die großen Musikkonzerne würden ihre Künstler mit regelrechten Sklavenverträgen an sich binden. “TVXQ” gewann den Prozess und drei von ihnen singen heute unabhängig als “JYJ”, die restlichen zwei tauchten für lange Zeit unter und brachten im Januar 2014 dann ihr neues Album “Tense” raus, wieder bei SM Entertainment unter Vertrag.
Doch dieses “Glück” haben längst nicht alle, da die Konzerne sie quasi in der Hand haben. Sie bringen als Argumente vor, es müssten ja auch Verpflegung, Wohnung, Ausbildung und Choreografen bezahlt werden. Die Bandmitglieder liegen also damit metaphorisch zwischen “saranghae” (koreanisch=Ich liebe dich) und der Gefahr, alles zu verlieren, der Anklage.
Um auf Mica zurückzukommen, nehmen wir an er wird genommen, so wird er mit anderen etwa gleichaltrigen Jungs in eine Band gesteckt werden, da ist es relativ egal, wie gut sie sich verstehen. Oft laufen diese “Zwangszusammenarbeiten” aber auch auf gute Freundschaften heraus.
Natürlich ist das nicht die einzige Möglichkeit, um in Korea berühmt zu werden. Die andere relativ verbreitete Möglichkeit wäre, als schon bestehende Band bei einem Konzern entdeckt zu werden und einen Vertrag als Gruppe zu bekommen. Ohne die Konzerne läuft allerdings meistens nichts.
Die meisten koreanischen Bands bestehen aus 5-7 Personen, oft ist unter ihnen ein “Rapper”, der von Anfang an für diesen Unterschied zum Pop ausgebildet wird, entsprechend klingen dann die Instrumentalteile des Liedes. Es gibt auch Bands, die die Grenze von 7 Mitgliedern überschreiten, zu nennen sind ist hier zum einen “Super Junior”, die für lange Zeit sogar 13 Sänger waren. “Super Junior” galt lange Zeit als größte Boy Band der Welt. Zum anderen “EXO”, bestehend aus 12 Jungs, die durch unterschiedliche Muttersprachen sowohl koreanisch als auch chinesisch singen. Und als weibliches Beispiel “Girls Generation”, bestehend aus 9 Mitgliedern.
Die Musik wird zum Teil am Computer, zum Teil von den Sängern selbst oder einer zusätzlichen Instrumental Band gemacht. Letztere zwei Möglichkeiten erfolgen meist bei Instrumenten wie Gitarre, Geige, Klavier oder Schlagzeug. Die Stimmen der SängerInnen werden in manchen Liedstellen durch Computerprogramme verzerrt, sodass kurze Texte wie Roboter klingen.
Nun stellt sich uns die Frage, was das eigentlich für Liedtexte sind. Eine völlig fremde Sprache und ein doch sehr bekannter Musikstil-was wird aus dieser Mischung, fragen wir uns. Die Themen der Musik gleichen denen des englischen Pop: meist dreht sich der Text um Liebe, Vertrauen und Lebensweisen oder -einstellungen. Auch die dazu gedrehten Musikvideos verarbeiten diese Themen sehr passend zu den Liedtexten. Dabei fällt auf, dass asiatische Musikvideos oft eine hohe schauspielerische Leistung beinhalten, da die Sänger selbst die besungene Problematik verbildlichen. Es gibt auch mit einzelne Liedern hinterlegte Videos, die die Sänger bei alltäglichen Situationen zeigen, Dance-Versionen, oder Making-Offs der offiziellen Musikvideos.
Seit Jahrzehnten macht der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea immer wieder Schlagzeilen. Doch spiegelt sich dieses Thema auch in den Liedern wieder? Auch wenn das eine eher schwer zu beantwortende Frage ist, so würden wir doch eher mit “Nein” antworten. Die neuen Lieder behandeln die gleichen Themen wie die vor mehreren Jahren, sodass sich allein aus dem Musikgeschäft nichts über die politische Lage erkennen lässt. Doch sicher ist, dass die Popmusik aus Südekorea ind Nordkorea streng verboten ist. Klassische Musik hingegen, wie das im ganzen Land beliebte Arirang (ein Volkslied, welches die Mentalität der Koreaner (aller Koreaner) widerspiegelt) gibt es auch im Norden.
Es gibt im K-Pop, wie auch in quasi allen anderen Musikrichtungen, natürlich nicht nur Bands, sondern auch Solisten – oder Mitglieder aus Bands, die dann zusätzlich auch Solostücke singen.
Wir möchten hier aus allen Kategorien jemanden vorstellen:
Als erstes wäre da BoA , Solistin von SM Entertainment. Mit 11 Jahren wurde sie bei einem Casting zufällig entdeckt und wurde Unterrichtet. Mit 13 brachte sie dann ihr erstes Album raus, heute sind es über 24 Alben. Ihre Musik ähnelt zum Teil Dubstep oder Rock, auch singt sie nicht nur koreanische, sondern auch englische und japanische Lieder, da sie diese beiden Sprachen ebenfalls spricht.
Dann ist da G-Dragon aus der Band Big Bang (YG Entertainment), Rapper und Leader der Gruppe. Schon mit 5 Jahren begann G-Dragon in einer Kinderband zu singen, die jedoch sehr früh aufgelöst wurde. Eine Zeit lang arbeitete er für SM Entertainment, hörte jedoch auch hier schon früh wieder auf. Seit 2006 singt er als Teil der Boy-Band Big Bang; 2009 brachte er sein erstes Solo-Album raus; unter anderem arbeitete er auch schon mit dem Amerikaner Baauer(Harlem Shake) zusammen (die SingleCoup D´etat entstand in Zusammenarbeit). G-Dragon fasziniert seine Fans nicht nur durch seine Rap-Künste, sondern auch durch seinen schrillen Modestil.
Als Band möchten wir die 5-köpfige Boy-Group SHINee vorstellen, die seit 2008 unter dem Label von SM Entertainment singt. Die Member von SHINee sind: Jonghyun, Onew, Key, Taemin und Minho. Die Band singt nicht nur im Pop Bereich, sonder auch in den Bereichen Dance, R&B und Electro Pop.
Auch für SHINee gilt Mehrsprachigkeit: Es sind schon mehrere japanische Alben erschienen und manche Lieder sind zu großen Teilen Englisch.
Zu guter Letzt möchten wir für alle, die noch nicht so vertraut mit K-Pop sind, eine kleine Tracklist vorstellen, die Euch einen ersten Vorgeschmack auf Musik “Made in Korea” geben soll:
- Nightmare -von SHINee
- Dash -von M.I.B.
- Eat you up-von BoA
- Run Devil Run -von Girls Generation
- Sexy Lady -von 2PM
- Rocking -von Teen Top
- Wedding dress -von Taeyang(aus Big Bang)
- Danger -von B.T.S.
- Auch nicht-Koreaner arbeiten hin und wieder mit bestimmten koreanischen Sängern zusammen, so z.B.
Dirty Vibes – Skrillex feat. G-Dragon
Coup D’ etat – Baauer(bekannt: Harlemshake); feat. G-Dragon
OMG K-Pop ist auch endlich in Deutschland angekommen!!!!!!!!!!!
Beste ARtikel ever!
0kay 2015!!!
Ich habe K-Pop Anfang 2016 endeckt und es war richtig geil… Heute kennt es irgendwie jeder.
kpop ist leben!!! love it