Lehrerdinner: Zu Gast bei Familie Heuer
Habt ihr euch je gefragt, wie es bei Herrn Heuer zu Hause aussieht? Oder wer zur Familie Heuer gehört? Wir hatten die Möglichkeit Herrn Heuer und seine Familie zu Hause zum Abendessen zu treffen. Wie der Abend wurde und warum wir jetzt einen Roadtrip durch Griechenland machen wollen, erfahrt ihr hier.
Der Abend begann bereits leicht peinlich, weil wir beide wegen einiger Komplikationen geschmeidig viel zu spät im Hause Heuer eintrafen. Wir wurden herzlich von Herrn Heuer an der Tür empfangen und in den Wohnbereich geführt, in dem wir auf Herrn Heuers jüngste Tochter Leonie und ihre australische Ruderkollegin Lexi trafen und uns vorstellten. Außer Herrn Heuer und seiner Frau gehören nämlich noch seine beiden Töchter Leonie und Melina und sein Sohn Malte zur Familie Heuer. Beide Töchter haben ein Stipendium im Rudersport in den USA erhalten. Milena ist bereits seit vier Jahren in Amerika, während Leonie momentan das erste ihrer vier Jahre absolviert. Zusätzlich zu seinen beiden Töchtern, war auch Lexi, Leonies australische Ruderkollegin Teil der Runde.
Familie Heuer tischte uns ein sehr leckeres Menü auf, das wir beide so nicht zuvor gegessen hatten. Als Vorspeise servierte uns Leonie einen Walnuss-Feldsalat. Die Hauptspeise war ein türkisches Zimtgulasch, das sich Lexi gewünscht hatte. Nils und ich hatten von diesem Gericht noch nie gehört und waren umso mehr von dem Geschmack des traumhaft zarten Fleisches beeindruckt. Da durfte es auch ruhig noch eine Portion mehr sein. Das Gericht bestand aus einer leckeren Soße, dem traumhaft zartem Fleisch und Reis. Als Nachtisch servierte Milena uns ein feines Schokoladen-Suffle. Das Essen und auch die Stimmung während des Essens war sehr angenehm und harmonisch und wurde durch ein heißes Getränk abgerundet.
Der Teil des Hauses, den wir gesehen haben, war relativ altmodisch eingerichtet und wirkte sehr gemütlich und heimisch. Im Wohnbereich stand ein Sofa, das umringt war von deckenhohen, gefüllten Bücherregalen, jedoch kein Fernseher weit und breit. Das Blickfeld ist stattdessen geziert von Landkarten, die Herr Heuer sammelt.
Im Laufe des Abends ergab sich neben den üblichen, uns bereits aus dem Latein- und Geschichtsunterricht bekannten Gesprächsthemen, ein ganz anderes Thema. Da Herr Heuers Töchter, wie gesagt beide momentan in Amerika sind, waren die Aufenthalte der beiden ein sehr spannendes und interessantes Thema, das uns beide sehr interessierte. So ergab sich im Laufe des Abends die Situation, dass Herr Heuer eine Wette mit seinen Töchtern einging, ob er alle Staaten Amerikas innerhalb von 30 Minuten aus dem Kopf heraus aufschreiben könnte. Um ein Haar wär diese Wette auch von Herrn Heuer gewonnen worden, hätten nicht noch zwei oder drei Staaten gefehlt. Und das aus dem Kopf! Gar nicht so einfach, aber wie man Herrn Heuer kennt, kamen noch einige seiner geliebten gesellschaftskritischen Themen auf, die ich (Malin) schon in breiter Ausführung aus seinem Unterricht kenne. Nils aber noch nicht. So ergab sich eine sehr angeregte Diskussion zwischen Herrn Heuer und Nils, in der Herr Heuer guten Gegenwind aber auch Zustimmung von Nils erhielt . Besonders im Fokus davon stand Rainer Mausfelds Theorie zur Verkleinerung des öffentlichen Debattenraumes. Darin geht es darum, dass sich seit 1970 der öffentliche Debattenraum sowie das Spektrum der allgemein akzeptierten Meinungen immer weiter verkleinert hätten und dies stetig so weiter gehen würde.
Herr Heuer erzählte uns zudem von seinem vierwöchigen Aufenthalt in Griechenland, in dem er mit, sagen wir mal sehr minimalistischem Gepäck viele Erfahrungen gesammelt hat.
Alles in allem war es ein sehr gelungener und interessanter Abend mit der sympathischen Familie Heuer. Danke, dass wir bei euch sein durften!
,,Der intelligente Weg, Menschen passiv und fügsam zu halten, besteht darin, das Spektrum akzeptabler Meinungen strikt zu begrenzen, aber eine sehr lebhafte Debatte innerhalb dieses Spektrums zu ermöglichen – und sogar kritischere und abweichende Ansichten zu fördern. Das gibt den Menschen das Gefühl, dass freies Denken stattfindet, während die Voraussetzungen des Systems immer wieder durch die Grenzen des zulässigen Bereichs der Debatte verfestigt werden.“
Noam Chomsky (könnte aber auch von Herrn Heuer kommen)