Who wants to live forever
Heute vor 30 Jahren starb einer der größten Rockmusiker aller Zeiten: Freddie Mercury. Bekannt für seine schrillen Bühnenoutfits und seinen Stimmenumfang von über 4 Oktaven, durchlebte er bis zu seinem frühen Tod viele Höhen und Tiefen. Wir werfen einen Blick auf sein bewegtes Leben, seine Karriere, seine Musik und zeigen euch auch den Menschen Freddie Mercury.
Der gebürtig heißende Farrokh Bulsara wurde am 05.09.1946 in Sansibar- Stadt geboren, wo er auch aufwuchs. Seine Eltern waren beide indisch. Mit 9 Jahren ging er auf das St. Peter’s Internat in Panchgani, Indien, wodurch er seine Familie nicht sehr oft sah, da diese weiterhin auf Sansibar wohnten. Auf diesem Internat änderte er seinen Vornamen zu Freddie. Außerdem kam er in seine erste Band, die sich „The Hectics“ nannte. 1963 kam er zurück nach Sansibar. Im Januar 1964 kam es dort allerdings zur Revolution, wodurch Freddie und seine Familie nach London flüchteten. Dort studierte er dann später Graphikdesign am Ealing College of Art, wechselte dann aber zu Modedesign. Auf diesem College studierte auch Tim Staffell, der in einer Band namens Smile war. Die beiden freundeten sich an und schließlich stellte Staffell Freddie seine beiden Bandkollegen vor. Diese waren der Gitarrist Brian May und der Drummer Roger Taylor.
Als Staffell die Band verließ, da er sich mit einer anderen Band mehr erhoffte, ergriff Freddie seine Chance und schlug Roger und Brian vor, der neue Sänger der Band zu werden. Alle nannten Freddie „die Queen“, wodurch er vorschlug, die Band Queen zu nennen, da dies auch etwas Königliches hatte, was allen gefiel. So wurde aus der Band Smile Queen. 1971 kam dann auch John Deacon, das jüngste Mitglied, als Bassist hinzu.
An dem Tag, an dem Roger, Brian und Freddie entschieden, ihrer Band den Namen Queen zu geben, lernte Freddie Mary Austin kennen, die in einer kleinen Boutique arbeitete. Seither ging er sie oft auf ihrer Arbeit besuchen, doch da er sehr schüchtern war, ging er immer in Begleitung von Freunden dorthin. Nach mehreren Monaten fragte er sie dann nach einem Date, welchem sie zustimmte. Seitdem waren sie ein Paar und 5 Monate später zogen sie zusammen.
Queen nahm ihre ersten Alben im Rotlichtviertel Londons auf, bis sie entdeckt und unter Vertrag genommen wurden.
Das erste Album „Queen 1“ war ein Misserfolg. Als sie dann „Queen 2“ aufnahmen, schaffte es ein Song sogar in die Top 10. Sie spielten kurze Zeit später ihr erstes großes Konzert bei „Top of the Pops“, was sie allerdings nicht gut fanden, da sie nicht live performen durften, sondern mit Playback spielen mussten. Doch durch diesen Auftritt wurden sie um einiges bekannter. Als sie dann ihr drittes Album aufnahmen, landete der Song Killer Queen auf Platz 2 der Hits, der erste große Erfolg.
Queen hatte zwar zu dem Zeitpunkt großen Erfolg und spielte viele Konzerte, doch sie bekamen kein Geld von ihrer Firma, die sie, wie sich herausstellte, betrogen hatte und das eingenommene Geld ausschließlich für sich behielten. Daraufhin verließen sie das Managment, doch als sie 1975 ihr viertes Album aufnahmen, waren sie sehr arm und hatten viele Schulden. Wenn dieses Album kein Erfolg geworden wäre, hätte die Band Queen sich wahrscheinlich aufgelöst.
Als nächstes nahmen sie den Song Bohemian Rhapsody auf. Laut den Bandmitgliedern hat Freddie den Song fertig in seinem Kopf gehabt und die Band durch das gesamte Lied dirigiert.
Die Aufnahmen begannen am 24. August 1975 und fanden in 5 Studios statt. Es dauerte sehr lange und kostete die Band viele Wochen. Alleine das Gitarrensolo in dem Lied erforderte eine Woche, der Opernteil rund drei Wochen und für den berühmten „Galileo-Teil“ brauchten sie ebenfalls drei Wochen. Teilweise nahmen sie in drei Studios parallel auf. Erst im Oktober waren die Masterbänder fertiggestellt.
Da der Song fast 6 Minuten lang ist, wollte die Plattenfirma ihn nicht rausbringen, da kein Radio diesen außergewöhnlichen Song in solcher Länge spielen würde. Sie wollten ihn verkürzen und wollten den mittleren Teil rausnehmen, da der Song doppelt so lang wie ein normaler Song war. Dies kam für Queen und insbesondere Freddie nicht in Frage. Sie wendeten sich an den erfolgreichen DJ Kenny Everett, der daraufhin immer wieder Ausschnitte des Songs in seiner Radiosendung spielte, um das Publikumsinteresse zu wecken. Viele wollten den Song in voller Länge hören, wodurch der Radiosender ihn binnen 2 Tagen 14 Mal abspielte. Aus dem Song wurde schnell ein Hit und die Firma hatte keine andere Wahl als ihn schließlich zu veröffentlichen. Der Song war der erste Top-Ten-Hit der Band in den USA, in Großbritannien stand er neun Wochen lang auf Platz 1. Das Musikvideo zu Bohemian Rhapsody war eines der ersten Musikvideos, die es je gegeben hat und gilt als das erste Popvideo, welches den Erfolg einer Single begleitete. Es war der Beginn der Ära der Musikvideos und wurde in der Musiksendung „Top of the Pops“ vorgestellt.
Danach folgten weitere große Hits wie „Crazy Little Thing Called Love”, mit dem sie 1979 Platz 1 in den USA erreichten, sowie „A kind of Magic“, der Queen 1986 ebenfalls auf Platz 1 der Hits in den USA brachte. Mit dem Album und der Tour „A night at the Opera“ in London knackte Queen Zuschauer-und Verkaufsrekorde. Bei dem Album „A day at the races“ hatten sie endlich Geld und Freiheit.
Queen war anders als andere Band. Sie stylten sich für Konzerte und plötzlich fingen die Fans auf den Konzerten auch noch an laut mitzusingen, was bei Rockbands nie passierte und für alle neu war. Auch war Queen die erste Band, die 1981 ein Konzert in Brasilien, Südamerika, machte. Alle Fans dort sangen laut mit und Queen trat vor 200 000 Menschen auf- als erste Band die Fußballstadien füllte.
„Ich mach mich gern über mich lustig. Ich würde mich niemals so anziehen, wenn ich mich ernst nähme. Ich habe Spaß mit meinen Kleidern auf der Bühne. Es ist kein Konzert, was Sie sehen, es ist eine Modenschau.“
Freddie Mercury
In der Musik lief es für Freddie zwar sehr gut, jedoch nicht in der Liebe. Mary merkte, dass Freddie schwul ist, schon bevor er es selbst merkte. Sie wusste die ganze Zeit, dass irgendetwas anders ist. Als Freddie es ihr mitteilte, half sie ihm es zu akzeptieren und sie blieben sehr gute Freunde, was Freddie überglücklich machte.
„Alle meine Liebhaber haben mich gefragt, warum sie Mary nicht ersetzen können, aber das ist unmöglich. Der einzige Freund, den ich habe, ist Mary und ich will sonst niemanden. Für mich war sie meine Lebensgefährtin, es war eine Ehe. Wir glauben aneinander, das genügt mir.“
Freddie Mercury
Danach war es schwer für Freddie eine wirkliche Liebe zu finden.
1982 wollte Freddie Discomusik schreiben. Er war auch oft in Schwulenbars und feierte große Partys. Alle wollten Freddie aufhalten, doch er hörte auf niemanden. Dies war außerdem die Zeit, in der sich HIV, also Aids, ausbreitete. Freddie nahm zu der Zeit viele Drogen und trank oft Alkohol.
Roger und Brian mochten Freddies Musik nicht, wodurch sie sich oft stritten. Freddie zog nach München, wo er versuchte eine Solokarierre zu starten, die wirtschaftlich allerdings zum Glück nicht erfolgreich war, wodurch er zu Queen zurückging. Sie arbeiteten danach aber oft in 4 verschiedenen Studios. Freddie übertrieb und Queen gab insbesondere für ihre Musikvideos zu dieser Zeit viel Geld aus, da es auch der Anfang des MTV-Zeitalters war.
„Ich würde niemals alleine auf Tour gehen oder mich von Queen trennen. Ohne die anderen wäre ich nichts. Die Presse behauptet immer, ich wäre der Wilde und die anderen die Ruhigen, aber das stimmt nicht. Ich könnte euch Geschichten über Brian erzählen, die würdet ihr nicht glauben.“
Freddie Mercury
Dann kam Live Aid- ein Wohltätigkeitskonzert, das aus Anlass der Hungersnot in Äthiopien organisiert wurde und am 13. Juli 1985 stattfand. Queen wurde eingeladen und wollte erst nicht mitmachen, da sie keine politische Band seien, doch schließlich entschieden sie sich doch um. Jeder Sänger bzw. jede Band hatte 17 Minuten auf der Bühne. Queen war die einzige Band, die dafür probte- ganze 4 Tage haben sie immer wieder geprobt. Doch es lohnte sich: sie waren die mit Abstand beste Band.
Das Konzert am 9. August 1986 war das letzte Konzert mit Freddie- er wusste es.
Im Frühling 1987 fing es damit an, dass Freddie dunkle Stellen auf der Haut hatte. Er nahm die Anrufe seines Arztes nicht an. Schließlich erzählte der Arzt es Mary und sie Freddie- er hat sich mit Aids angesteckt. Er meinte daraufhin, dass es ein Fehler gewesen sein müsse, bis er es schließlich doch akzeptierte. Er wollte jedoch kein Mitleid haben und sagte es seiner Familie erst 1-2 Jahre später, kurz vor seinem Tod. Roger, Brian und John erfuhren es erst 1989, als sie an ihrem Album „Miracle“ arbeiteten.
Queen veröffentlichte in einem halben Jahr 5 Song und Musikvideos, da Freddie viel arbeiten wollte, solange er dies noch konnte und es ihm gut ging. Zu dieser Zeit hatten sie viel mit Paparazzi zu kämpfen, wodurch sie aus dem Rampenlicht gingen.
Innuendo, das 14. Album, erschien im Februar 1991. Zu dem Zeitpunkt zeigte Freddie sich gar nicht mehr an der Öffentlichkeit und obwohl er zuerst ablehnte ein Musikvideo für Innuendo zu drehen, entschied er sich zuletzt doch dafür. Zum Schluss war Freddie sogar schon zu schwach ein ganzes Lied zu singen. Der Öffentlichkeit erzählte er erst knapp einen Tag vor seinem Tod von seiner Aids-Erkrankung.
Und dann starb einer der größten und bedeutendsten Rocksänger, Leadsänger, Mitbegründer und Komponist der Band Queen – heute vor 30 Jahren am 24.11.1991. Er vererbte Mary Austin sein ganzes Geld und sein Haus.
2 Jahre nach seinem Tod stellte Queen ihr letztes und 15. Album „Made in Heaven“ fertig, 4 Jahre nach seinem Tod wurde es veröffentlicht.
Zu Ehren Freddies fand am 20.4.1992 im Londoner Wembley-Stadion ein Konzert- das „Freddie Mercury Tribute Concert for AIDS Awareness“ statt. Roger, Brian und John spielten dieses Konzert außerdem, um das Bewusstsein der Menschen für Aids zu stärken. Sie traten mit vielen anderen Künstlern, wie zum Beispiel David Bowie, Elton John oder Guns n‘ Roses auf. Doch niemand sang so gut wie Freddie. Auch markierte das Konzert die Gründung des „Mercury Phoenix Trusts“, an den auch die Einnahmen gingen.
1997 verließ John die Band und zog sich komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Er hat auch keinen Kontakt mehr zu Brian oder Roger.
2005 ging Queen mit Paul Rodgers als neuem Frontmann auf Tour. 2012 kam Adam Lambert zu Queen und ist seitdem der neue Leadsänger. Er wollte und konnte Freddie allerdings nie ersetzen.
Freddie Mercury- seine Rolle, er wollte schon immer so sein. Abseits der Bühne war er eher schüchtern, doch Freddie Mercury kann man sich nur als den Extrovertierten, Verrückten vorstellen.
„Ich bin auf der Bühne so mächtig, dass ich ein Monster erschaffen habe. Wenn ich schauspielere, bin ich extrovertiert, obwohl ich innen völlig anders bin.“
Freddie Mercury
Wenn er auf Touren war, rief er sogar immer zuhause an, um mit seinen Katzen zu telefonieren und zu sprechen, die ihm sehr wichtig waren. Er hatte immer um die zehn Katzen und widmete ihnen sogar mehrere Songs.
„Ich werde kein Rockstar sein. Ich werde eine Legende sein.“
Freddie Mercury
Ruhe in Frieden.